Fragen nach 10 Tagen Durchschlafkur

[maurizo]

Liebes Forum,

Wir haben nun 10 Tage Durchschlafkur mit unserem 9 1/2 monatigen Sohn hinter uns und bisher tolle Ergebnisse erzielt. Vor 2 Wochen noch ist er nachts ca. 6-10 Mal wach geworden und meist nur durch Stillen wieder eingeschlafen. Ins Bett bringen dauerte bis zu 40 Minuten, je nachdem ob er beim Fläschchen auf dem Arm eingeschlafen ist, oder wir versucht haben ihn im Bettchen zu beruhigen - das hat meist deutlich länger gedauert.
Mit der Kur wurde unser Sohn abgestillt und ist in sein eigenes Zimmer mit blickdichten Vorhängen umgezogen.
Unser Schema sieht 12 Stunden Nachtruhe vor (19 - 7 Uhr), 45 Minuten Schlaf vormittags (9.-9.45 Uhr) und 90 Minuten nachmittags (13.15-13.45).
An guten Tagen während der Woche klappt vieles schon sehr gut. Wir hatten teilweise 11-11,5 Stunden ununterbrochenen Nachtschlaf und auch tagsüber klappen die Schlafphasen oft gut. Manchmal gibt er schon kurz nach dem Hinlegen Ruhe, manchmal dauert es ein paar, und manchmal 15 Minuten bis Ruhe ist, aber es klappt eigentlich fast immer. Selbst wenn er noch schläft wecken wir ihn pünktlich zum Schlafzeitende, oder ein paar Minuten später, wenn er auch Probleme hatte einzuschlafen.

Also insgesamt schonmal ein wahnsinniger Fortschritt!!

Ein paar Fragen bleiben uns aber noch und wir würden uns freuen, hier Antworten zu finden:

- Die Wolfsstunde ist bei uns oft kein Problem, aber unser Sohn wacht regelmäßig zu früh auf, d.h. zwischen 6 und 6.30. Dann brabbelt er und teilweise beschwert er sich in Rage, bis hin zu Traurigkeit und Schluchzen. Die Leier funktioniert morgens dann nicht mehr, um ihn wieder zum Schlafen zu bringen. Einmal habe ich es mit einem langen Fächer versucht, aber auch dieser war erfolglos. Wenn er also traurig wird, dann haben wir die Wahl zwischen im Bett lassen und deutlich zu früh rausholen, oder die physischen Werkzeuge, die wir aber eigentlich nicht verwenden wollen, damit er sich nicht wieder daran gewöhnt. Was tun? Wie können wir den Nachtschlaf verlängern?
- Bzgl. physischer Werkzeuge: für Notfälle, auch nachts, wenn er sich manchmal in Rage schreit und schluchzt: ich habe das Gefühl, der Fächer bringt ihn nur sehr kurz zur Ruhe, und ein kurzer sowieso nicht. Das Knuffen in den ersten drei Nächten hat ihm besser gefallen. Können wir dies statt dem Fächer nutzen falls es nötig wird (im Buch wird immer nur vom Fächer als Notfallinstrument geredet)?
- Auch wieder nachts, wenn wir ihn mal nicht beruhigt kriegen, kommt es trotzdem manchmal vor, dass er nach einer Weile (30-45 Min.) wieder einschläft, wenn auch eher traurig. Ist dies kontraproduktiv und gilt auf jeden Fall zu verhindern (damit er mit dem Bett nichts negatives assoziiert)?
- Muss die Bestätigungsleier immer das letzte Wort haben? Manchmal nimmt der Kleine eine Leier zum Anlass, um nochmal hochzudrehen und weiter zu beschweren (weil er merkt, dass da jemand antwortet). Wenn er sich dann wieder beruhigt, frage ich mich, ob ich nochmal leiern soll, damit die Leier das letzte ist, das er hört - auf die Gefahr hin, dass er wieder aktiv wird? Oder ob es okay ist, dass die Leier nicht das letzte ist, sondern er sich selber irgendwann beruhigt?
- Wir waren die 10 Tage superstrikt mit den Zeiten. Meine Frau hat aber Aktivitäten (Babyschwimmen, Pekip), die leicht mit dem Vormittagsschlaf kollidieren. Wie schätzt ihr eine Abweichung vom Schema an 2 Tagen pro Woche ein, wenn er insgesamt gut gefestigt ist?
- Bald ist Weihnachten und Silvester, da wird es wegen Familienbesuch und einer Reise nicht ausbleiben, dass der Kleine auch mal bei uns im Zimmer im Reisebett schläft, statt in seinem eigenen. Was ist hier zu beachten, um das bestmöglich zu meistern?

Vielen Dank schonmal,
Maurizio

[LoneO]

Hej lieber Maurizo,
das hört sich SUPER an!!! Ihr seid ja schon richtig gut davor =D> =D> =D>
Das Schema ist perfekt! Und der kleine Große schafft ja schon fast seine ganzen Nächte
Tipp für frühe Morgenstunden (max 1 Std vorm Aufstehen): erst leiern - abwarten - leiern/laut und freundlich! Ggf. hineingehen + kurz fächern (nur Sekunden) + sofort wieder leiernd rausgehen - abwarten - leiern - abwarten - ggf. nochmal hinein mit kurzem Fächern usw. Gerne 3-4 kurze Fächer innerhalb von einer Viertelstunde - gibt er immer noch keine Ruhe, dann probiert es mit lauter Musik (klassische/ohne Text) bzw. Alltagsgeräusche vor der Tür. So wird er merken, dass Leben im Haus ist, und nach wenigen Tagen immer geduldiger darauf warten, dass für ihn Zeit zum Aufstehen ist
Auch nachts immer erst mit Leiern vor der Tür arbeiten - ggf. mehrmals kurz fächern (langes Fächern nur nutzen, wenn er es zulässt und sich dabei entspannt). Das Knuffen mag er - und genau deswegen sollte man es meiden ... für Notfälle ist es aber OK, aber nur falls alles andere nichts nutzt - es kann eben schnell zur schlechten Gewohnheit werden - und er wird es evt. "einfordern".
Die Bestätigungsleier könnt ihr weglassen, wenn ihr das Gefühl habt, dass er danach eher wieder aufdreht - er bekommt nach jedem Hinlegen seine Leier und einen kurzen Fächer (dies wird dauerhaft beibehalten, damit die Werkzeuge aktiv bleiben und nach Schemaumstellungen/Urlaub/Krankheit usw effektiv genutzt werden können). Und bald wird nachts das Leiern vor der Tür ausreichen (mit oder ohne Bestätigungsleier).
Wenn er traurig/verzweifelt weint, sollte man eingreifen ggf. auch hineingehen - ist er aber nur quengelig bzw wütend meckernd, ist es ok, wenn man nicht reagiert. Er soll ja Gelegenheit bekommen, selbst zur Ruhe zu finden
Zu den Baby-Aktivitäten: Abweichungen vom Schema ist an 1 Tag pro Woche erlaubt! Manche Kinder reagieren gereizt auf solche Abweichungen, wenn er aber ganz entspannt damit umgeht, könnt ihr auch 2 Tage ausprobieren ... ich rate aber davon ab! "Aktivitätsstress" wird er später genug im Leben haben!!! Lasst die Welt klein sein, bevor sie groß wird
Auch bei den Feiertagen/Reisen gilt: 1 Ausnahme-Tag mit Schemaabweichungen pro Woche ist OK!
Sollte es mehrere Tage werden und etwas chaotisch werden, dann achtet darauf, dass ihr euch wieder strikt an die Zeiten haltet, sobald ihr wieder zuhause seid!
Soll er bei euch im Zimmer im Reisebett schlafen, dann sorgt dafür dass es auch dort richtig schön dunkel ist! Es ist nicht schlimm, wenn er euch hört - ihr könnt dann im Bett liegend leiern - aber er sollte eich nicht sehen können
Jetzt seid ihr ja fast 2 Wochen dabei, und die gute neue Routine wird sich immer weiter festigen - und ihr könnt nun auch bedenkenlos die erlaubte Viertelstunde nutzen - wenn er also zum Einschlafen lange braucht, darf er 15 Min länger schlafen - oder wenn er abends seeehr müde ist, darf er auch mal 15 Min eher ins Bett
Nun hoffe ich, dass ich eure Fragen alle einigermaßen beantwortet habe - sonst meldet euch einfach wieder
Weiterhin alles Gute und ganz liebe Grüße
von
Lone