Lange Autofahrt von 5 h mit 4 Monate altem Baby

[matzi81]

Hallo. Wir möchten demnächst mit unserer Tochter (3 Jahre) und unserem Sohn (4 Monate) in den Urlaub fahren. Die Autofahrt beträgt allerdings 5 Stunden. Wir befürchten, dass wir die Erfolge der Durchschlafkur bei unserem Baby durch die lange Autofahrt wieder kaputt machen, da er Autofahrten nicht so sehr mag. Er schläft, wenn er müde ist, zwar ein. Aber wenn keine Schlafenszeit für ihn ist, wird er ziemlich laut. Wir würden uns auf diesen Urlaub ziemlich freuen, da auch Oma und Opa mit dabei sind, haben aber Angst, dass der Rhythmus unseres Sohnes zu sehr durcheinander kommt, so dass wir den Urlaub letzt endlich nicht genießen können. Sollten wir gemäß Annas Motto "Haltet die Welt für die Kinder klein, so lang sie klein sind" zu Hause bleiben. Oder habt Ihr einen Tipp wie wir die Autofahrt am besten gestalten sollten, so dass wir alle sie gut überstehen. Wird sich unser Baby wieder schnell an den Rhythmus gewöhnen, sobald der An- und Abreisetag vorüber sind? Schon mal vielen vielen Dank für Eure Antwort.

[LoneO]

Hej ihr lieben Urlauber,
ihr habt die Kur ja schon hinter euch und tolle Erfolge gehabt, SUPER
Wenn die Routine sich nach der Folgewoche einigermaßen gefestigt hat, ist es kein Problem, wenn ihr euch mal wg Reise/Termine oder anderes nicht am Schema halten könnt.
Seht es als eine Ausnahme - und macht danach in aller Ruhe und mit ganz viel Selbst verständlichkeit weiter wie gehabt!
Am besten ist es, wenn ihr die Autofahrt so legen könnt, dass ihr kurz vorm Mittagsschlaf bzw Nachtschlaf fahrt - so sind die Kinder satt und werden wahrscheinlich beide erstmal eine gute Weile schlafen. Vermutlich ist es am einfachsten für euch alle, wenn ihr abends losfahrt und die beiden dann am Reiseziel umbettet. Aber auch tagsüber wird es schon irgendwie gehen - und auch wenn es total chaotisch werden sollte, ist es wie gesagt nicht schlimm - danach geht alles weiter mit der guten alten Routine
Ich wünsche euch einen schönen Urlaub!
Ganz liebe Grüße von
Lone

[matzi81]

Hallo liebe Lone,

danke danke für Deine rasche Antwort. Ein paar Fragen zum Rhythmus und Durchschlafen von unserem kleinen Toni (4 Monate) hätte ich. Wir haben bei ihm nicht komplett die Durchschlafkur durchgeführt, sondern ab einem Alter von 6 Wochen Elemente davon (Fächern, Laiern) genutzt. Das Resultat war, dass sich die Stillabstände nachts automatisch verlängerten, bis er ab ca. 13 Wochen von 19.30 Uhr bis 5.00 Uhr durchschlief. Um diese Zeit stille ich noch immer, anschließend soll er noch bis 7.30 Uhr schlafen. Das klappt manchmal, manchmal ist er jedoch auch eher wach (ca. fifty, fifty).

Sein Rhythmus sieht z.Z. folgendermaßen aus:

5.00 Uhr Stillen, schlafen bis 7.30 Uhr
7.30 Uhr Aufstehen, Stillen
9.15 Uhr schlafen, 45 min (dieser Schlaf findet entweder im Bett statt oder im Fahrradanhänger, wenn ich unsere Tochter in die Kita bringe). Im Anhänger ist er jedoch unterbrochen, da er aufwacht, sobald der Anhänger steht.
11.00 Uhr Stillen
12.00 Schlafen / oder 12.30 Uhr schlafen – 2 h / 1,5 h (wenn er im Bett vormittags schläft, hält er bis 12.30 Uhr durch, ansonsten ist er 12.00 Uhr reif für den Mittagsschlaf)
14.00 Uhr stillen
16.00 Uhr bis 16.30 Uhr schlafen (20 – 30 min) – in der Babytrage, da wir mit unserer Tochter zu der Zeit etwas unternehmen (Abholen aus Kita, Spielplatz, Zoo, Besuche bei Freunden etc.).
17.00 Uhr Stillen
19.00 Uhr Gute-Nacht – Trunk
19.30 Uhr schlafen

In Summe ca. 14,5 h Schlaf. Im Bett schläft er gepuckt, auf dem Rücken. Auf dem Bauch mag er nicht, er hebt den Kopf und entspannt sich nicht dabei. Das Stillen tagsüber gestaltet sich so, dass ich ihn innerhalb einer Stunde 2 – 3 Mal anlege (also mehrere Runden stille, da er nach einer Brust nicht gleich die zweite nimmt).

Den Vormittagsschlaf haben wir auf 45 min gekürzt, da sonst der Mittagsschlaf nicht klappt. Häufig zieht er diesen durch, es kommt aber auch mal öfter vor, dass wir ihn nach 45 min fächern müssen, um weiter zu schlafen. Der Nachmittagsschlaf hat sich immer weiter verkürzt, von 1,5 h auf ca. 30 min.

Nachts legt er nun häufiger eine Turnstunde ein, d.h. er wird wach, dreht sich auf den Bauch, kommt aber nicht wieder allein auf den Rücken. Wenn er quengelig wird, liegt er häufig um 180° gedreht, oder eben anderweitig irgendwie in seinem Bett.

Meine Fragen nun: Ich wollte demnächst versuchen, ihm einen Abendbrei anzubieten. Klappt das, würden wir das 5.00 Uhr Stillen abschaffen. Die Turnstunde nachts finden wir lästig, wie können wir ihm diese abgewöhnen? Eigentlich müsste er ja ca. 30 bis 60 min pro Tag mehr Schlaf bekommen. Aber eigentlich finde ich, dass er gut drauf ist. Und die nächtliche Turnstunde zeigt mir, dass er tagsüber nicht noch mehr Schlaf bekommen sollte. Sollten wir (wenn ja wie) das Pucken langsam abgewöhnen? Vielleicht schafft er es dann leichter vom Bauch zurück auf den Rücken.
Die 2 bis 3 Runden Stillen pro Mahlzeit legen sich meines Erachtens von selbst, wenn wir nach und nach Brei einführen. Siehst Du das genauso? Denn so wie ich zur Zeit stille, hat er nicht wirklich 3 h Stillpause, sondern eher 1,5 h.
Bin sehr gespannt auf Deine Antworten. Viele liebe Grüße…

[LoneO]

Hej nochmal,
der kleine Toni macht es doch schon richtig toll und hast schon einen sehr guten Rhythmus - auch ohne richtige Durchschlafkur ;o)
Und es tut sich jetzt einiges:
motorisch: da er sich nun dreht, würde ich das Pucken ganz weglassen! Schon bald wird er sich wenden und drehen können, wie er gerade lustig ist. Du kannst seine Beweglichkeit "trainieren", indem du ihn bei jeder Wachphase 5 bis 10 Min in Bauchlage auf den Boden legst - mit der Zeit wird er seinen Kopf immer besser halten können - und es ist ja die "Vorübung" fürs Robben/Krabbeln ;o)
Übrigens: Ich denke nicht, dass er eine nächtliche Turnstunde einlegt, weil er zu viel Schlaf bekommt! Er findet zurzeit noch nicht so richtig seine Schlafposition - je beweglicher er in den nächsten Wochen wird, um so besser wird es mit dem Wiedereinschlafen klappen!
Nahrung: auch da seid ihr ja gut davor - und du hast Recht: wenn er seinen Abendbrei bekommt, wirst du wie geplant die letzte Nachtmahlzeit streichen können. Biete bei den Breimahlzeiten immer erst die feste Nahrung an, danach wird mit Muttermilch nachgetankt. Eine solche Mahlzeit dauert dann 30 - 45 Min.
Schlafmenge: wenn er 5 Monate wird, sollte er eigentlich noch 15 Std schlafen:
nachts 11,5 - 12 Std
vormittags 45 Min
mittags 1,5 - 2 Std
nachmittags 45 Min
So, nun kannst du ganz locker weiter an eurer Routine arbeiten ;o)
Alles Gute und ganz liebe Grüße
von
Lone