Probleme mit Sechsjährigen

Fragen und Antworten über das durchführen der Kur von elteren Kindern
Susann
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Blev medlem: ons 04 jan 2012, 15:52

Probleme mit Sechsjährigen

Inlägg av Susann »

Hallo, ich habe mal wieder massive Probleme mit meiner Sechsjährigen. Sie behauptet steif und fest, in ihrem Bett nicht schlafen zu können und kommt zig mal in der Nacht an. Ich habe ein breites Bett und schlafe fast nur alleine, will aber meine Privatsphäre behalten. Immer und immer wieder versucht sie nachts, besonders wenn ich zu fertig bin fest zu bleiben, in meinem Bett schlafen zu dürfen. Jetzt bin ich eingeknickt und ließ sie auf einer Matratze in meinem Schlafraum mitschlafen, fürchte nun aber, dass die Wandererei und endlose Diskussionen ( ich will auf der Matratze schlafen, im Kinderzimmer, aber unten und nicht oben im Stockbett, oben bei Papa, der das Ankommen akzeptiert, auf dem Sofa im Wohnzimmer....) ewig weitergehen. Schon das Schlafenlegen ist höchst problematisch, weil sie tyrannisch auf die Einhaltung aller möglichen Regeln pocht (Tür genau so und so weit auf, welches Licht im Flur an,... es geht so weit, dass sie über mich und mein Tun bestimmen will, ich muss in der Wohnung bleiben, am besten noch mich nicht aus dem Raum bewegen....). Mir ist klar, dass ich Grenzen setzen muss aber wie und das auch noch zu den unmöglichsten Zeiten? Der Knackpunkt ist halt: ich kann sie schon fast verstehen, denn ich würde auch nicht zusammen mit dem Kleinen und seinen vielen Geräuschen schlafen wollen. Genau da an meinen Zweifeln kann sie mich am Wickel packen. Einige Nächte ließ ich sie auch in einem anderen Wohnbereich beim Papa schlafen und der akzeptiert, wenn sie nachts ankommt. Ich tat es um wenigstens mal ein paar Nächte seit sechs (!) Jahren durchzuschlafen wohlwissend, dass ich damit wieder alles durcheinanderbringe. Trotzdem hätte ich es natürlich am liebsten, wenn sie in ihrem Bett schläft bei ihrem Bruder und dass endlich Konstanz reinkommt. Was soll ich noch machen ? Sie stellt alles in Frage und versucht aber auch alles, provoziert und macht mich damit fertig! Ja, ich weiß, ruhig und bestimmt beinahe gelangweilt sie zu ihrem Bett führen, aber manchmal schreit sie dann los wie ein Baby, die Ruhe ist bei uns beiden dahin und ich weiß nicht, was mit ihr los ist. Sie verunsichert mich und bringt mich zu hilflosen Abreaktionen wie "ich halte es mit dir nicht mehr aus" usw.
Astrid
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Blev medlem: lör 02 apr 2011, 20:47
Ort: Tulln / Donau (A)

Re: Probleme mit Sechsjährigen

Inlägg av Astrid »

Hallo liebe Susann,

6 Jahre ist wirklich ein sehr mühsames Alter. Ich hab auch gerade so einen armen Kerl zu hause. Der einerseits schon der Große sein will und dann vor Übermut nur so "überschäumt" und andererseits, dann aber selber immer wieder erkennt, dass er doch noch nicht so Groß ist wie er glaubt. (und dann weinerlich einbricht). Irgendwie herrscht ziemliches Caos in den Kleinen - Großen.
Manche sagen auch, dass es so was Ähnliches wie die kleine Pubertät ist und das Verhalten auch oft dem Trotzalter ähnelt.

Das was uns wirklich am besten hilft sind ganz klare Vorgaben und Strukturen. Die bespreche ich auch im Vorfeld und ziehe sie dann auch wirklich durch. Jammern von unserer Seit hilft da gar nicht. Man kann nur ganz sachlich sagen wo es lang geht und dann konsequent sein. z.B. „jeder Schläft die ganze Nacht in seinem Bett. Wenn du wach wirst drehst du dich dann einfach zur Seite und machst die Augen wieder zu. Wir alle brauchen in der Nacht unseren Schlaf (ich, du, der Papa und auch dein kleiner Bruder).“ Das ist einfach so und ganz normal und keine überzogene oder unangemessen Forderung deinerseits, das ist einfach unser aller Grundbedürfnis.
Wenn sie umher wandert dann bringst du sie immer wieder zurück. Du musst mit dem Schlafensthema mal für dich ins Reine kommen und dir klar werden ob sie jetzt mit ihrem Bruder im Zimmer schlafen kann oder nicht. Wenn du da klar die Entscheidung triffst kannst du ihr auch klar den Weg vorgeben. Wenn du nicht weißt was das Richtige ist – woher soll sie dann wissen wie sie sich in der Nacht verhalten soll?

Natürlich hört man hin und wieder Geräusche des anderen, aber eigentlich ist das auch Sicherheitsgeben. Man weiß da ist mein kleiner Bruder und wir haben das Glück, dass wir gemeinsam schlafen dürfen. Wir sind das "Kinderteam" und teilen uns auch ein Zimmer. Wenn sie alleine in einem Zimmer schläft, ist das natürlich auch eine Variante aber die musst du dann auch durchhalten falls sie nun mit dem Thema kommt - ich bin so alleine und einsam und will bei dir schlafen.

Wichtig ist, dass du die Führung hast, du musst ihr einen Weg vorgeben und den auch durchalten – und immer wieder sagen so wird ... das gemacht. Sie muss sich auf dich verlassen können, dass du deine Führungsverantwortung wahr nimmst und sie anleitest (auch wenn es manchmal super mühsam ist). Du bist schon um sooooooooooo viele Jahre länger auf dieser Welt und weißt einfach alle Dinge besser und du bist der Erwachsene und hast die Verantwortung für die gesamte Familie. Du musst dafür sorgen, dass man gut miteinander leben kann. Und das geht nur wenn sich alle an gewisse Regeln halten und auch alle gute schlafen .-) Und auch unsere Großen müssen sich da einfügen auch wenn sie sich schon manchmal stark dagegen auflehnen.


Gerade bei den Großen ist es auch noch sehr wichtig das sie rechtzeitig ins Bett kommen und nicht zu lange am Abend auf sind. Das kann dann oft durch die "Übermüdung" bzw. den übergangen Schlaf zu zusätzlichen Einschlafproblemen am Abend führen. Und umso mehr „Tumult“ am Abend ist - umso schwer wird das einschlafen.
Gehe eine klare Linie, besprich mit ihr das neue Abendprozedere. Ev. neue zu Bettgehzeit und das die auch am Wochenende dieselben sind. Vielleicht findet ihr einen netten Kompromiss/Anreiz, wenn als gut läuft am Abend ist man gut ausgeschlafen und kann dann auch einen schönen gemeinsamen Ausflug machen (oder ähnliches).
Binde sie in die Haushaltsaktivitäten ein und übernimm die Führung. Sorge für ruhige, fröhliche Tage, die nicht zu überladen sind (damit auch einfach Zeit fürs Spielen zu hause bleibt) und denk immer wieder an die soziale Beteiligung. Auch wenn sie sich anfangs dagegen wehrt, so sind unsere Großen dann über die Anerkennung doch wieder sehr froh und ein wenig mehr selbstsicher.

Denk daran, sie wird nicht von selber kommen und sagen: ja Mama du hast recht ich steh ab heute nicht mehr auf und bleib in meinem Bett. Nur du kannst ihr diese alte "Gewohnheit" wieder ab gewöhnen. Und vergiss nicht, die meisten Arbeit hast du in den ersten drei Tagen und dann wird vieles schon wieder einfacher. Dann verblasst die alte Gewohnheit und das Neue beginnt schon mehr zu greifen.

Ich hoffe, dass dir das ein wenig hilft und dich etwas stärkt. Und verzeih mir bitte die manchmal etwas „harten“ Worte. Du bist die Mutter (die Matriarchin ;-)) und hast das recht zu führen.

Alles liebe
Astrid
Nico , * 13. Mai 2007
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Susann
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Blev medlem: ons 04 jan 2012, 15:52

Re: Probleme mit Sechsjährigen

Inlägg av Susann »

Danke für deine Ratschläge. Was mir geholfen hat, ist der Punkt, dass es gut ist, dass beide Kinder in einem Zimmer schlafen und dass ein eigenes Zimmer sie dazu bringen könnte, über das Alleineschlafen zu klagen. Vorher sah ich meine Drei-Zimmer-Wohnung immer aus diesem Grund als nachteilig an. Ich bin mir jetzt sicher, dass es so gut ist und sie selbst eigentlich auch diesen Vorteil, mit ihrem Bruder zu schlafen, schätzt.
Sonst wusste ich leider schon alles, was du geschrieben hast. Ich habe halt "nur" leider überhaupt nicht die Nerven dazu. Sie hat es prima raus, einen (und nicht nur mich) grinsend wie ein kleiner Teufel einfach zur Weißglut zu bringen. Und ich versuche es ja nicht nur erst seit drei Tagen, sondern seit Wochen, Monaten... mit versprochenen Belohnungen usw. umsonst!
Worüber ich mir nun nicht sicher bin, ist, ob es ok ist, sie wenigstens am Wochenende oder an regelmäßigen festgelegten Nächten beim Papa schlafen zu lassen, einfach, damit ich in diesen Nächten wieder auftanken kann. Ist das kontraproduktiv ?
Astrid
Inlägg: 108
Blev medlem: lör 02 apr 2011, 20:47
Ort: Tulln / Donau (A)

Re: Probleme mit Sechsjährigen

Inlägg av Astrid »

Hallo liebe Susann,

oh je, das tut mir wirklich sehr leid, dass ihr schon so viele Monate kämpfen müsst. Gut möglich das kämpfen gar nicht mehr nötig ist. Du führst und wenn du entscheidest sie darf z.B. die Tür etwas weiter offen lassen, dann ist das auch o.k.

Schlafmedizinisch ist es egal, wenn die Tür ein bisschen weiter offen ist und sie sich dann etwas sicherer fühlt. Der Lichtschein sollte nur nicht direkt auf ihr Bettchen fallen und nicht zu groß sein. Ich habe meinem Großen erklärt, dass der Körper viel schlechter einschlafen kann (da das Schlafhormon weniger ausgeschüttet wird) wenn zu viel Licht im Raum ist und jetzt darf er selber sagen wie groß der Spalt sein soll (manchmal ca. 15 cm) und ich ermutige ihn dann "vielleicht schaffst du es den Spalt noch etwas kleiner zu machen". Später mach ich ihn dann kleiner. Als er mal total ängstlich war, hat er sogar Ausnahmsweise ein kleines Lämpchen in sein Bett mitnehmen dürfen. Wir haben dann vereinbart, dass es wirklich eine einmalige Ausnahme ist. Zwei Tage später kam natürlich wieder dieselbe Anfrage, worauf ich dann sofort ohne jegliches Zögern verneint. Was dann auch für ihn o.k. war.

Ich bin mir sicher, dass gerade bei großen Kindern manchmal ein Kompromiss gut ist und nicht heißt die Führung abzugeben. Da die Kinder sich so immer einen größeren Handlungsspielraum "ausverhandeln" und wachsen können. Wie weit dieser Handlungsspielraum geht sagen aber wir.
Man muss nur trotz der Kompromisse dem Kind vermitteln, dass man die Zügel in der Hand hält. Und sie nicht wieder mit was Neuem ankommen können. Wichtig ist auch, dass man diese Entscheidung bewusst und überlegt getroffen hat und nicht einfach nur dem ewigen jammern nachgegeben hat. Damit nicht der "Nachgeschmack" überbleibt - ich muss nur oft genug jammern, dann bekomm ich es ohnehin. (was wieder mehr verunsichert).

Das "beim Papa" schlafen würde ich mir wirklich nochmal gut überlegen. Es kann zwar eine Übergangslösung sein, aber alle anderen Nächte musst du sie konsequent zurückführen. Vor allem ist es schon eine sehr große Regeländerung. Dir Frage ist, ob du mit ihr vereinbaren kannst, dass sie einmal die Woche und nur bis sie in die Schule kommt dort schlafen kann. In der Schule ist sie ja dann schon ein großes Schulkind, dass wirklich nicht mehr beim Papa schlafen muss und jede Nacht im Kinderzimmer schlafen kann. So hättest du dann einen schrittweisen Umstieg nur irgendwann muss sie alleine schlafen.

Ein Gedanke dazu: Mein Großer hatte das auch. Anfangs dachte ich noch - ah das ist so nett und wird sich schon nicht negativ auswirken - bis dann in der zweiten Nacht dasselbe war und in der dritten Nacht mein mittlerer Sohn zu mir sagte, ich muss jetzt auch bei Mami schlafen. Dann sind wirklich alle Alarmglocken aufgeleuchtet: ich kann dass nicht zulassen, das ein Kind immer wieder bei mir oder meinem Mann schläft - denn im schlimmsten Fallen hätten wir dann drei Kinder im Bett und sicher keine Gute Nacht mehr (und wenn einer darf - warum dann die anderen nicht auch). Und ab dem Abend war ich dann so hart immer ganz klar Nein zu sagen. Hin und wieder z.B. bei Krankheit oder Alpträumen eine Ausnahme zu machen ist o.k., aber selbst dann sitze ich am Bett meines Kindes und warte bis es ihm besser geht. Er bleibt trotzdem in seinem eigenen Bett (sein heiliges Königreich), weil ich weiß, dass er dort einfach am besten schläft.

Ein etwas größerer Spalt bei der Tür wird ihren Schlaf nicht völlig durcheinander bringen, aber es wäre gut wenn sie wirklich in ihrem Bettchen schläft. Sie kann schlafen und sie hat schon so viel gelernt. Du kannst ihr das Vertrauen entgegenbringen, das sie alleine schlafen kann (was ja auch dein Kleiner kann - dann kann sie es ja schon längst ;-).

Ich hoffe, dass dich meine langen Erklärungen nicht schon ermüden, aber vielleicht bringt dich dieses „plaudern“ auf neue Ideen.

Alles liebe Astrid
Nico , * 13. Mai 2007
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Susann
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Blev medlem: ons 04 jan 2012, 15:52

Re: Probleme mit Sechsjährigen

Inlägg av Susann »

Vielen Dank für die Nachricht. Das Problem besteht nicht eigentlich in dem Thema wie weit die Tür auf sein muss, sondern dass sie sich immer mehr rausnimmt. Jetzt kommt es soweit, dass sie verlangt, dass ich ewig lang an ihrem Bett stehen und ihre hand halten soll. Sie schläft oben, ich kann nur stehen dabei und kippe in der Nacht beinahe dabei um, so fertig bin ich. Seit drei Stunden macht sie jetzt Theater, kam vielleicht 10 bis 20 mal an. Vielleicht war es ein Fehler, sie in die hier beschriebene Taktik des Wachens vor der Tür (Anna Wahlgren) einzubeziehen, ich habe einmal gesagt, gut, ich bleib vor meiner Tür stehen und wache. Das schien sie zu beruhigen. Seitdem verlangt sie es aber von mir und sagt, ich soll aber nicht in mein Bett gehen und schlafen, sondern da stehen. Dann kommt sie immer wieder an und kontrolliert, ob ich noch da stehe oder doch in mein Bett verschwunden ist. Wenn ich gleich sage, nein, ich gehe auch in mein Bett, jeder muss schlafen, hab ich das gleiche Spiel mit der Wanderei hin und her wie vorher auch. Nach drei Stunden Kampf bin ich überdreht, eigentlich totmüde, aber ich rege mich dann immer mehr auf und verliere die Beherrschung. Ich hab nur noch Aggressionen und bin verzweifelt. Mein Problem ist, dass ich nie einordnen kann, ob sie tatsächlich Ängste hat, bei denen es gut wäre, auf sie einzugehen (mit Tür auflassen, wachen bis sie schläft..) oder wo es nur noch ein Ausnutzen ist und man harte Kante zeigen muss.
Susann
Inlägg: 35
Blev medlem: ons 04 jan 2012, 15:52

Re: Probleme mit Sechsjährigen

Inlägg av Susann »

Vielen Dank für die Nachricht. Das Problem besteht nicht eigentlich in dem Thema wie weit die Tür auf sein muss, sondern dass sie sich immer mehr rausnimmt. Jetzt kommt es soweit, dass sie verlangt, dass ich ewig lang an ihrem Bett stehen und ihre hand halten soll. Sie schläft oben, ich kann nur stehen dabei und kippe in der Nacht beinahe dabei um, so fertig bin ich. Seit drei Stunden macht sie jetzt Theater, kam vielleicht 10 bis 20 mal an. Vielleicht war es ein Fehler, sie in die hier beschriebene Taktik des Wachens vor der Tür (Anna Wahlgren) einzubeziehen, ich habe einmal gesagt, gut, ich bleib vor meiner Tür stehen und wache. Das schien sie zu beruhigen. Seitdem verlangt sie es aber von mir und sagt, ich soll aber nicht in mein Bett gehen und schlafen, sondern da stehen. Dann kommt sie immer wieder an und kontrolliert, ob ich noch da stehe oder doch in mein Bett verschwunden ist. Wenn ich gleich sage, nein, ich gehe auch in mein Bett, jeder muss schlafen, hab ich das gleiche Spiel mit der Wanderei hin und her wie vorher auch. Nach drei Stunden Kampf bin ich überdreht, eigentlich totmüde, aber ich rege mich dann immer mehr auf und verliere die Beherrschung. Ich hab nur noch Aggressionen und bin verzweifelt. Mein Problem ist, dass ich nie einordnen kann, ob sie tatsächlich Ängste hat, bei denen es gut wäre, auf sie einzugehen (mit Tür auflassen, wachen bis sie schläft..) oder wo es nur noch ein Ausnutzen ist und man harte Kante zeigen muss.
Astrid
Inlägg: 108
Blev medlem: lör 02 apr 2011, 20:47
Ort: Tulln / Donau (A)

Re: Probleme mit Sechsjährigen

Inlägg av Astrid »

Hallo liebe Susann,

Vielleicht kannst du einfach beides machen, den Ängsten etwas Aufmerksamkeit schenken und ihr trotzdem vermitteln, dass ihr Zimmer sicher ist und sie dort ganz beruhigt schlafen kann.

Bei Alpträumen in der Nacht oder Ängste beim Einschlafen habe ich die Empfehlung gelesenen, mit den Kindern über ihre Ängste zu sprechen und sie dann ein Bild vom bösen Traum malen zu lassen. Das wichtigste dabei ist, sich das Bild gut anzusehen und dann gemeinsam einen neuen positiven Ausgang des Traumen zu zeichnen oder von ihr zeichnen zu lassen. Und man bespricht mit ihr diesen neuen positiven Ausgang. Da diese neuen Gedanken, schöne positive Bilder im Kopf entstehen lassen, verdrängen sie die schlechten Bilder .

Das Problem bei der Angst ist ja auch, dass wir uns selber an unsere Kindheit erinnern und dann zugestehen, dass man da wirklich Angst haben kann. So ist dann viel Unsicherheit unsererseits da, die immer im Raum stehen bleibt. Nur heute sind wir auf der anderen Seite, und unsere Aufgabe ist es Sicherheit zu vermitteln. Auch wenn wir manchmal dabei Schauspielern müssen. Mein Großer kommt auch hin und wieder mit dem Thema und wenn ich da sofort ganz überzeugt und klar sage, da bei uns zu Hause brauchst wirklich absolut keine Angst haben, weil da ist eine Sicherheitstür und ganz dicke Wände, und es ist wirklich immer jemand da....dann beruhigt ihn das. Und gleichzeitig merke ich, dass ich seine Angst wirklich gut verstehen kann, weil ich sie selber als Kind hatte. Und ich fast ein wenig ins Wanken komme und mich wirklich zwingen muss das Zimmer zu verlassen. Dabei versuch ich dann ganz überzeugt und sachlich zu sagen, nein du brauchst wirklich keine Angst zu haben. (damit keine Krisenstimmung im Zimmer hängen bleibt). Und dann raus . Entspannter ist alles auch, wenn ich am Abend vor dem Gute Nacht Ritual nochmals viel mit ihm kuschle. Kurz am Bett Hand zu halten, hatten wir auch mal. Ich hab ihm vorher gesagt nur für 10 min (in Ausnahmesituationen) und dann bin ich auch wirklich aus dem Zimmer raus.

Letzten Endes sagt auch die Schlafmedizin, dass wir unsere Kinder nicht vor allen Ängsten beschützen können. Die Angst verliert man auch eigentlich erst durch die Erfahrung, dass trotz der Angst nichts passiert. Und noch dazu hat sie ein tolles Zimmer, ein sicheres Zuhause und sie schläft auch gar nicht alleine. Also kann sie wirklich ganz ganz sicher in ihrem schönen Zimmer schlafen. Ohne das irgendwann mal etwas passieren wird.

Wenn unsere Kleinen unsicher sind, müssen wir umso sicherer sein. Und ganz selbstverständlich einen klaren Weg gehen.Von uns lernen sie u.a. auch wo man wie gut schlafen kann. Wenn sie dann aufstehen muss man die Kleinen wieder an den „allerbesten Schlafplatz“ zurück bringen. In einer schlafmedizinischen Zeitschrift hab ich gelesen, das ein Kind 180 mal an einem Abend zurück ins eigene Bett gebracht wurde.

Du schaffst das ganz sicher! Du hast diese Kraft tief in dir! Wenn du da klar bist, hilfst du ihr zu einem guten Schlaf und schütz sie damit auch vor einer unausgeschlafen, angespannten Mami. Anders gesagt: wenn du in der Nacht konsequenter bist, hilft es euch allen. Gerade die starken Persönlichkeiten brauchen ganz klare Anweisungen ohne jeglichen Zweifel unserseits, weil sie einfach wissen wollen, ob wir wirklich gut führen und sie beruhigt wachsen können.

Alles liebe Astrid
Nico , * 13. Mai 2007
Durchschlafkur Feb. 2009

Loui, * 11. Feb. 2009
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Jona, * 21. Sep. 2011
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Susann
Inlägg: 35
Blev medlem: ons 04 jan 2012, 15:52

Sicherheit

Inlägg av Susann »

Danke für deine umfangreiche Antwort. Ja, ich müsste ihren Ängsten auch mehr Aufmerksamkeit zollen, parallel dazu, konsequent zu sein. Die letzten Nächte scheint es auch besser gegangen zu sein (obwohl das auch Folge von Übermüdung war). Was mir geholfen hat war dein Tipp, sie in einem Punkt entscheiden zu lassen. Statt ihr nun mit Empörung in der Stimme die Grenze aufzuzeigen ("nein, ich bestimme wo´s langgeht, nicht du") bin ich dazu übergegangen ein Riesenbrämborium um ihren Spielraum zu machen: ("du kannst bestimmen, wie groß der Türspalt sein soll, das ist doch toll...") und diese Seite eher zu betonen, dh. ich bestimme zwar nach wie vor das meiste, sie hat aber das Gefühl, das sie bestimmend ist. Muss nur einen Weg finden, selber die Beherrschung zu behalten... komm mir schon fast blöd vor hier im Netz, weil ich ewig Probleme hab, mit beiden abwechselnd. Grüße, Susann
Astrid
Inlägg: 108
Blev medlem: lör 02 apr 2011, 20:47
Ort: Tulln / Donau (A)

Re: Probleme mit Sechsjährigen

Inlägg av Astrid »

Hallo liebe Susann,

ich glaub wir haben alle hin und wieder so unsere Probleme mit den Kleinen und Großen. Und ich glaub es tut uns einfach gut mit jemanden zu "sprechen", sich auszutauschen und oft kommt man dann ohnehin schon alleine durchs "schreiben" einer Frage auf neue Gedanken.

Also Kopf hoch und vielleicht kann man ja auch bei den 6 jährigen noch den Joker einsetzten, dass man ihnen mal unterstellt, dass sie viele Dinge jetzt in dieser "inneren sehr turbulenten "Zeit nicht vorsätzlich machen. Sondern sie so reagieren, weil sie sich nicht auskennen und weder ein noch aus wissen. Und sie im Grunde einfach nur verwirrte kleine Persönlichkeiten sind, die schon groß sein wollen.

Alles liebe Astrid
Nico , * 13. Mai 2007
Durchschlafkur Feb. 2009

Loui, * 11. Feb. 2009
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Jona, * 21. Sep. 2011
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