Abstillen und Durchschlafkur zeitgleich ?

[akita]

Hallo,
ich hab das Buch gelesen und trage mich schon seit Wochen mit der Idee "schwanger" endlich die Durchschlafkur anzugehen
aber
meine Kleine (wird im Autust 1 jahr) isst schlecht und ich stille noch immer - mein Bekanntenkreis rät mir sie abzustillen da ich ihr scheinbar zu oft dies anbiete (mir fällt das gar nimmer auf) und ihr so angeblich den Appetit nehme
und
all die Probleme kenne ich mit meiner "Grossen" nicht, die aber ein "Flaschenkind" war

soll ich nun zeitgleich abstillen und die Kur machen?
sollte ich die Grosse (bald 3 Jahre) miteinbeziehen bzw auch schlafkuren?
iwie trau ich mich nicht so recht drüber, dieser fixe Zeitplan macht mich nervös (bisher schaffte ich es nicht einen Essplan mit fixen Zeiten einzuhalten...) Ideen wie ich es am besten angehen sollte?
Danke für Eure Hilfe!
LG
Silvia

[Astrid]

Hallo liebe Silvia!
Am besten fängst du mal so an, dass du dir überlegst, wann deine beiden morgens aufstehen sollen. D.h. so das sie werktags rechtzeitig im Kindergarten/Schule sind und ihr auch vorher noch recht entspannt frühstücken könnt. Bzw. stellt sich auch die Frage, wann ohnehin die generelle Guten Morgenzeit ist. Da ja oft die neugieren Kleinen an den ersten morgendlichen Aktivitäten im Haus schon so interessiert sind, dass sie munter werden. Um dem zuvor zu kommen, kann man gleich sagen man startet mit allen gleichzeitig in den Tag. Dann überlegst du dir die passende Zubettgehzeit, die so gegen 18:30 /19:00 Uhr sein kann. Und den Nachtschlaf hast du dann mit 11 oder 12 Std. (was auch aus schlafmedizinisch Sicht wirklich realistisch ist). Dann fügst du noch die Essenzeiten ein und die extra Schläfchen für die Kleine.

Generell kann man sagen (egal ob Klein oder Groß):
Fixe Essens- und Schlafenszeiten zu haben, hat den enormen Vorteil, dass sich die ganzen Körperfunktionen, der ganze Biorhythmus des Körpers einfach besser funktioniert, wenn immer zur selben Zeit das Gleiche passiert. D.h. die innere Uhr kann besser gestellt werden und der Körper kann z.B. die Schläfrigkeit (die schon 2-1,5 Std. vor der Zubettgehzeit kommt) die sich aufgrund der Hormonumstellung ergibt, immer zur richtigen Zeit einleiten. Damit fällt Groß und Klein das Einschlafen einfach leichter. Man geht dadurch zum richtigen Zeitpunkt schlafen und durch die körperliche Umstellung fällt es auch dem Körper einfacher in den Schlaf zu gleiten.
Regelmäßige Essenzeiten haben einfach einen organisatorischen Vorteil. D.h. wenn die Kleinen z.B. alle 3 Std. eine Mahlzeit bekommen, dann haben sie auch einen Hunger und das Essen schmeckt besser. Noch dazu ergibt sich dann daraus ein richtig voller Bauch, der wiederrum das Einschlafen leichter macht. Stell dir vor du würdest immer ein Häbchen essen, hättest du dann noch so richtig Lust auf ein tolles warmes Essen. Das schlechte Schlafen, geht ja auch Hand in Hand mit dem wenigen Essen. Du hast wahrscheinlich momentan auch keinen richtigen Appetit (aufgrund des Schlafmangels) manchmal ist dir wahrscheinlich sogar ein wenig übel. Bei den Kleinen ist das ganz ähnlich. Weiters stellt sich die Frage, ob dass Stillen jetzt noch wirklich ausreicht um ihren Kalorinbedarf zu decken. Gerade Einjährige sind oft sehr aktiv und brauchen dann schon mal ein extra "Kraftfutter". Was noch dazu kommt, ist das Mittessen am Familientisch. Da fangen sie an von allem ein wenig zu probieren, aber richtig satt sind sie da nicht. Da kann ein Fläschchen schon nochmal den Bauch gut voll machen.
Oft lassen sich sehr neugierige Kleinkinder beim Esssen dazu verleiten den Kopf wegzudrehen und zu signalisieren, dass sie spielen wollen. Da muss man dann noch einwenig dran bleiben und ganzselbstsicher noch einen Löffel "rein schieben ". Oft ist auch das Interesse am selber Herumhandtieren mit einem Löffel schon da (und dann kann man sie daneben füttern). Das ist zwar echt mühsam aber dranbleiben zahlt sich aus. Noch dazu muss man erst einmal heraus finden, was den Kleinen vom Familienessen am besten schmeckt.

Du kannst Abstillen und die Kur gleichzeitig machen. Aber manchmal macht es durchaus Sinn, eines nach dem anderen anzugehen. Wenn du mal das Stillen mit dem Fläschchen ersetzt und du darauf achtest das sie gut isst, dann kannst du dann bei der Kur einfach selbstsicherer sein, weil du ganz sicher weißt, dass du alle Grundbedürfnisse gut erfüllt hast und sie jetzt mit einem satten Bauch schlafen geht. Was bei einem langen Mittagsschlaf den Vorteil hat, wenn sie z.B. nach 45 min aufwacht kannst du viel überzeugter reagieren, weil du einfach weißt, dass ihr Bauch voll ist und sie sicher keinen Hunger hat.

Du kannst beide zu gleich Kuren, wobei sich die Frage stellt ob beide in einem Zimmer sind oder nicht? Das Kuren in zunächst getrennten Zimmern ist auf jeden Fall leichter. Und ob du beide gleichzeitig machst, hängt ein wenig von eure jetzigen Einschlafprozedere bzw. Vorgehen in der Nacht ab. Für mich persönlich war es immer leichter mal mit einem Kind anzufangen.

Vieles von dem weißt du wahrscheinlich ohne hin, aber vielleicht ist ja etwas Hilfreiches dabei.

Es zahlt sich wirklich aus sich drüber zu trauen, auch wenn es zu Beginn mühsam ist. Aber langfristig ist es wirklich einfach ein Geschenk ausgeschlafene Kinder genießen zu können.

Alles lieb Astrid